makeymakey mit selbstgebauten Schaltern

Medienpädagogik will u.a. vermitteln, dass man die Computerwelten selber gestalten und verändern kann. Die kleine Platine Makey Makey kennen viele – sie ermöglicht es eigene Schalter zu bauen und damit Tasten auf der Tastatur zu ersetzen, z.B. die Spacetaste, Pfeiltasten usw.. Wer die Platine nicht kennt schaut mal unter http://www.makeymakey.com oder auch in den Artikel aus dem Making Handbuch im Praxis-Blog.

Beim Praxiscamp 2017 in Mainz wurde bei  einer Session angemerkt, dass der „Schaltereffekt“ schnell verpufft ist. Das ist er meiner Meinung nach, wenn man darauf vertraut, dass kleine Bildungswunder von alleine entstehen. Daher hier kleine pädagogische  Vorüberlegungen, wenn man den MakeyMakey einsetzt:

Die Platine ermöglicht meiner Meinung nach verschiedene Einsatzgebiete:

1) Gruppendynamik und Kooperation: Ich habe selber schon Schalter gebaut und spiele bekannte Spiele (Tetris, Autorennen, Flashspiele im Netz), aber diesmal kooperativ in der Gruppe, oder als Bewegungsspiel, da die Schalter sehr weit auseinander liegen (einfach mit Klingeldraht verlängern – bis 20 Meter sollte es kein Problem sein) und nicht mehr von einer Person bedienbar sind. Hier ist nicht der Makey Makey im Mittelpunkt, sondern andere pädagogische Ziele beim Spielen.

2) Experimentieren: Ich will experimentieren, was alles Strom leitet, und womit ich alles Schalter bauen kann. Guter Einstieg mit Kids. Auch im Physikunterricht.

3) Programmieren: Mit Scratch oder anderen Tools kann man selber kleine Programme für die Steuerung programmieren.

4) Bauen: Ich baue gezielt dauerhaft verwendbare Schalter für bestimmte Projekte. Für bestimmte Spiele, einen interaktiven Klangraum, ein Schlagzeug, eine Klangtreppe, einen interaktiven Informationsraum usw.. Die Schalter verbleiben beim Besitzer der Platine.

Grundsätzlich sollte man Projekte mit dem MakeyMakey planen, die nicht darauf abzielen, dass die Kids dann selber einen MakeyMakey kaufen und damit weiterarbeiten. Dafür ist das Tool, zumindest in der Originalversion, noch zu teuer. (Im Sessionprotokoll gibt es auch billiger Alternativen.)

Was die TN mitnehmen sollten ist die Erfahrung, dass man die Art wie man Computer steuern kann selber gestalten kann. Dann hat der MakeyMakey viel bewirkt.Je nach Einsatzfeld, muss man die pädagogischen Ziele auch klar benennen.

 

PS. Dieser Artikel findet sich auch im Medienpaedagogik Praxis Blog.

 

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